Um es vorwegzunehmen "ein Rezept" für unsere Backesgrumbeere gibt es eigentlich nicht, denn es sind, wie bei jedem guten Eintopf, viele Variationsmöglichkeiten möglich. Fast jede Hausfrau hat aus Tradition, Überlieferung und eigenem "Guschdo" (Geschmack) ihr Rezept, und so kann das hier Niedergeschriebene auch nur allgemeine Regeln wiedergeben.
Man nehme für 6 Personen:
Als früher noch hausgeschlachtet wurde, nahm man natürlich im Stenner (Steinguttopf) eingepökeltes Salzfleisch oder auch "Hesjer" (Schweinefüße), auch das Mitkochen wieder genießbar.
Zubereitung:
In
einen nach Möglichkeit gußeisernen Topf (Bräter) mit ca. 5-6 Liter
Inhalt wird zunächst das Fleisch gegeben. Darauf kommen Lorbeerblatt,
Zwiebeln, Nelken, eventuell Knoblauch und die geschnittenen Kartoffeln.
Nun den Topf 3/4 mit Weißwein füllen und die Sahne über den Kartoffeln
verteilen. Die Butter wird in kleinen Flocken oben auf verteilt und das
Ganze dann vorsichtig mit Zimt überstäubt. Zunächst können sie mit
geschlossenem Deckel gekocht, allerdings wegen der "Kreschtscher" dann
im letzten Drittel der Garzeit bei offenem Topf im Backofen, überbacken
werden.
Sehr wichtig ist es, während der ganzen Zeit den Stand der Soße zu überwachen und wenn es nötig ist, mit Wein und Sahne nachzufüllen. Denn die Soße, in die die Kartoffeln beim Essen hineingedrückt werden, ist mit das Beste. Die Kochzeit beträgt je nach Topfgröße 2 - 3 Stunden.
Das wichtigste Unterscheidungsmerkmal, das unsere Framerschemer Backesgrumbeere von der Machart in anderen Gemeinden unterscheidet, ist, dass bei uns die Kartoffel nicht in Scheiben, sondern wie Salzkartoffel über Kreuz oder in Schnitzen geschnitten und das Ganze zum Schluß mit Zimt zart überpudert wird. Der Zimt gibt den unverwechelbaren besonderen Geschmack und "de Kreschtscher" die goldgelbe bis rotbraune Farbe.
Dass zu den original "Framerschemer Backes" natürlich nur ein trockener "Framerschemer Woi" verwendet und getrunken werden darf, muss wohl nicht besonders erwähnt werden. Dazu kann sowohl grüner Salat, Feldsalat, rote Beete oder auch saure Gurken gereicht werden. Sollte etwas über bleiben, so schmecken die Backes auch gewärmt und leicht überbacken besonders gut. Die dann fehlende Soße läßt sich durch zugeben von Wein und Sahne wieder herstellen.
Wie schon eingangs erwähnt sind der geübten Hausfrau in den Variationsmöglichkeiten solange keine Grenzen gesetzt als das Grundrezept erkennbar bleibt.